»Hevenu schalom alejchem –

Der Herr ist noch und nimmer nicht, von seinem Volk geschieden«

Musikalischer Gottesdienst zum Israelsonntag

 

 

Dieser Gottesdienst soll auf den Heilsweg des jüdischen Glaubens hinweisen. Deshalb wird immer wieder auf den Gott, der sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten geführt hat Bezug genommen. Ganz bewusst wird die christliche Sicht, dass alles auf Jesus Christus zulief oder von daher interpretiert werden muss, etwas in den Hintergrund gestellt. Es soll damit nicht unser christlicher Glaube infrage gestellt, aber doch sollen die eingefahrenen Gedanken verunsichert werden – Gott hat sich gültig seinem Volk Israel offenbart …

Um also die gewohnten Wege zu verlassen, habe ich den Namen Jesus Christus wenig bis gar nicht verwendet. Die hermeneutische Frage könnte heißen, wie begegnet uns Gott in seinem Wort, der Hebräischen Bibel und dadurch in der Verkündigung, wenn man den Namen Jesus Christus nicht benutzt?!

Die Hinführung zum Bittruf und Lobpreis sind Verse des 106. Psalms, das Tagesgebet stammt aus dem jüdischen Morgengebet und der aaronitische Segen verbindet uns mit unseren jüdischen Glaubensgeschwistern.

Technische Hinweise: Damit die Gemeinde dem ungewohnten Gang des Gottesdienstes folgen kann empfiehlt es sich, ein Gottesdienstprogramm zu haben. In Wernigerode war auf einem A5 Zettel der Ablauf zu lesen und jede/r Besucher/in hatte zwei Gesangbücher, einmal das EG und dann das Buch »Singt von Hoffnung« (der Anhang der Sächsischen Landeskirche).

 

Orgelvorspiel

Votum und Begrüßung:

Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes des Schöpfers, der sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreite und dessen Bund mit Israel ewig besteht. Unser heutiger Gottesdienst spürt dem Glauben unser jüdischen Geschwister, dem erstberufenen Gottesvolk nach. Wir teilen mit ihnen die Hebräische Bibel, unser Altes Testament, darin werden Geschichten erzählt, wie Gott sein Volk bewahrt hat. Gleich werden wir singen: Mit Mutterhänden leitet er, die Seinen stetig hin und her. Dann wissen wir uns und das Volk Israel in seinen Händen.

Weitere Ansagen: - Ablaufplan und zwei Gesangbücher, neu ist »Singt von Hoffnung«, erkennbar durch die Null vor der Zahl

 

Eingangslied EG 326, 1-3 »Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut«

Chor singt als Psalmodie den 106. Psalm, die Gemeinde singt anstelle des »Gloria patri« EG 272 »Ich lobe meinen Gott«

 

Hinführung zum Bittruf:

         HERR, gedenke meiner nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast; erweise an

uns deine Hilfe,

            dass wir sehen das Heil deiner Auserwählten und uns freuen, dass es deinem Volke so

gut geht,

            und uns rühmen mit denen, die dein Eigen sind. Wir haben gesündigt samt unsern

Vätern,

            wir haben unrecht getan und sind gottlos gewesen.

            Unsre Väter in Ägypten wollten deine Wunder nicht verstehen.

Bittruf mit EG 326, 4-6

Hinführung zum Lobpreis:

         Da sah er ihre Not an, als er ihre Klage hörte, und gedachte an seinen Bund mit ihnen,

            und es reute ihn nach seiner großen Güte. Und er ließ sie Barmherzigkeit finden

            bei allen, die sie gefangen hielten.

            Hilf uns, HERR, unser Gott, und bring uns zusammen aus den Heiden, dass wir preisen

deinen heiligen Namen

            und uns rühmen, dass wir dich loben können!

            Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit, und alles Volk spreche:

Amen! Halleluja!

Lobpreis mit EG 326, 7+9

Tagesgebet:

Mit großer Liebe hast du uns geliebt, Herr, unser Gott. Großes, reiches Erbarmen hast du uns erwiesen. Unser Vater, unser König, um unserer Väter willen, die auf dich vertraut haben und welche du die Satzungen des Lebens gelehrt hast: Sei uns allen gnädig und belehre uns. Amen.

 

Lied »Wir haben Gottes Spuren festgestellt« aus Singt von Hoffnung 073

AT-Lesung Jer 31,31-34

Wochenlied EG 290 »Nun danket Gott, erhebt und preiset« 1-4

Evangelium Joh 4,19-26 (ohne »Ehr sei dir, o Herre« und »Lob sei dir, o Christe«)

Lied »Hinneh matov uma naim« aus Singt von Hoffnung 071

Chor Glaubensbekenntnis mit »El shaddai«

Dieses Lied ist ein Lobgesang auf Gott und sein rettendes Handeln. Die dritte Strophe, die sich auf Christus bezieht, wurde weggelassen. Über diese Idee – ein Glaubensbekenntnis ohne den zweiten und dritten Artikel – kann man streiten. Es war in diesem Gottesdienst und nur in diesem Gottesdienst ein Versuch. In der nachträglichen Beobachtung ist dieser Versuch gelungen. Auffällig wurde die Verbindung von »El shaddai« und Credo nur deshalb, weil es im Programm abgedruckt war.

 

Predigt

Inhaltliche könnte/sollte die Predigt das christlich-jüdische Verhältnis bedenken. Steht der alttestamentliche Text aus Jeremia für Gottes neuen Bundesschluss mit Israel, betont das Evangelium Christus als den Messias. So kann die Predigt in das Lied 317 führen, wo wir mit Abrahams Samen gemeinsam Gottes Lob singen. Deshalb muss die Nr. 317 und nicht 316 gesungen werden.                                           

Predigtlied EG 317          

Fürbitten

Chor »Bist zu uns wie ein Vater, der sein Kind nicht vergisst«                          

Vater unser

Abkündigungen

Lied »Hevenu schalom alejchem« EG 433

Aaronitischer Segen

Musik zum Ausgang Chor & Gemeinde »Schalom chaverim« EG 434