Inszenierung einer Ostermette auf dem Friedhof am Ostermorgen

In der Ostermette ist ein Ergebnisse meiner liturgiewissenschaftlichen Magisterarbeit. Diese Ostermette wird tatsächlich gefeiert, bis die Gemeinde in die Kapelle gehen soll.

  

Ablauf und Interpretation der Ostermette

Die Ostermette am Ostermorgen beginnt um 7 Uhr auf dem Platz vor dem Friedhof. Die Menschen versammeln sich zwischen der Theobaldikapelle und dem Friedhofsgebäude. Vor ihnen führt eine kleine Straße in den Wald, neben der links und rechts der Friedhof ist. Einige Bänke stehen im Halbrund und begrenzen die Versammlung. Sie laden zum Hinsetzen ein, besonders für die Gläubigen, die nicht lange stehen können.

Kurz vor Beginn der Mette läutet die Glocke der Theobaldikapelle. Sie ruft zum Gottesdienst und stimmt die versammelte Gemeinde auf die Andacht ein.

Der Posaunenchor spielt eine Strophe des Liedes2 „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ (EG 299).

Pfarrer: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Gemeinde: Amen.

Pfarrer: Wir wollen an diesem Morgen den Weg von der Dunkelheit zum Licht erfahren. Wir wollen die Auferstehung Jesu erleben. Wir wollen uns die Heilstaten Gottes vergegenwärtigen und der Erlösung in Jesus Christus vergewissern.

 Kantor und Gemeinde: Herr, erbarme dich (EG 178.5).

Eine Frau kommt von hinten durch die versammelte Gemeinde nach vorn und erzählt: An diesem Morgen sind wir unterwegs zum Grab Jesu. Alle Hoffnung ist begraben. Wir haben einen lieben Menschen verloren. Was soll uns da noch trösten?

Diese thematische Bestimmung am Anfang nimmt die Äußerungen aus den Fragebö­gen auf. Auf dem Friedhof ist die Spannung der Auferstehungsverkündigung greif­bar. Des­halb beginnt die Ostermette mit dem Gedenken und der Klage über die Ver­stor­benen. Die Gefühle der Menschen an diesem Ort sind der Ausgangspunkt der Mette.

 
Kantor und Gemeinde: Herr, erbarme dich (EG 178.5).

 

Die Frau nimmt Worte des 130. Psalms auf.

Es werden während des Kyrie und des Psalms Osterkerzen an alle verteilt, die aber nicht brennen.

 
 Kantor und Gemeinde: Herr, erbarme dich (EG 178.5).

 

Ein Mann bringt seine Trauer über den Verlust eines Menschen vor Gott. Er betet persönlich aus seinem Leben und doch für eine Erfahrung, die die meisten Menschen schon gemacht haben:Großer Gott, vor kurzem ist ein lieber Freund von mir gestorben, darüber bin ich traurig. Er war ein so fröhlicher Mensch und ich vermisse ihn. Vater im Himmel, ich bitte dich, lass ihn in deiner Liebe geborgen sein. Unser Leben kann so schnell vorüber sein, hilf mir, dies zu bedenken, an jedem Tag, den du mir schenkst. Dir sei Ehre in Ewigkeit. Gemeinde:Amen. 

 

Die Frau bewegt sich in einer doppelten Wirklichkeit. Die inszenierte Ebene zeigt sie als eine der Frauen, die am ersten Tag der Woche zu Jesu Grab gingen. Die Worte sind aber so gewählt, dass sie auch eine eigene Erfahrung beschreiben könnte. Jeder Einzelne, der die Ostermette erlebt, wird dieses Geschehen individuell im Erlebnisraum aufnehmen.


Alle stimmen in das Lied „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben“ (EG 528 1-2) ein.

 

Jetzt werden die Namen, aller Verstorbenen des vergangenen Jahres, vom Pfarrer verlesen, eingeleitet durch die Worte: Wir wollen zusammen vor Gott unserer Verstorbenen gedenken. So wie das Licht einer Kerze verlischt, ist ihr Lebenslicht erloschen.

Abgeschlossen wird das Gebet wieder mit: Herr, erbarme dich (EG 178.5).


 Pfarrer: Wir beten in der Stille weiter.

   

Alle drei Klagephasen wurden von einem Einzelnen eingeleitet, der einladend seine Gedanken für alle öffnete. Die Frau, als Schauspielerin, der Mann als Hinterbliebener und der Pfarrer als Seelsorger.

Das gemeinsame Singen als leiblicher Akt, der Gemeinschaft erfahrbar macht, wurde schon hinreichend erklärt. So wird hier auf die Gemeinschaft in Trauer und im An­ge­sicht des Todes hingewiesen. Das Kyrie als Klage- und Erbarmensruf wird durch die Wie­der­holung immer tiefer in dem einzelnen Menschen verankert. Das Lied EG 528 zeigt alle in der gleichen Position, wie die Verstorbenen, so ist eine Gemeinschaft mit ihnen er­ahn­bar. Die nun folgende Stille ist ein erster individueller Raum, den jeder mit sei­nen Gedanken füllen kann, die nicht zwangsläufig mit dem Tod zu tun haben müs­sen. Am Anfang wurde allgemeiner der Weg von der Dunkelheit ins Licht für die Oster­mette vorgegeben, sodass andere Erfahrungen betend aufgenommen werden können.

 

Nach einer kurzen Stille hört man aus der Ferne, vom Friedhof den Ruf: Christus ist das Licht. 

Die Gemeinde singt: Gott sei ewig Dank.

 

Kurz danach, schon viel näher und einen Ton höher erklingt wieder der Ruf: Christus ist das Licht.

Die Gemeinde antwortet: Gott sei ewig Dank.

Dann kommt eine Prozession von Jugendlichen vom Friedhof mit einer großen, brennenden Osterkerze: Christus ist das Licht. Der Gesang wird noch einen Ton höher angestimmt und von der Gemeinde respondiert mit: Gott sei ewig Dank.

Die Prozession mit der Osterkerze kommt mitten in die versammelte Gemeinde. Die Jugendlichen tragen nicht nur die Osterkerze, sondern auch ein Vortragekreuz, eine Schale mit Taufwasser, Brot und Wein.

 

Jetzt stimmt der Kantor das Oster-Kyrie (EG 178.7) an und die Gemeinde antwortet.

 

Diese Inszenierung ist ein besonderes Zeichen dafür, dass Christus zur Gemeinde kommt. In der Regel gehen die Gläubigen in die Kirche zum Gottesdienst und erfahren dort die Begegnung mit Gott. Dort sehen sie die vielen Symbole der Gegenwart Gottes. Sie sind unter­wegs zu Gott. Mit dieser Prozession soll ausgedrückt werden, dass Christus als Auf­er­stan­dener kommt. Eigentlich würde es ausreichen, wenn die Osterkerze als Symbol des auferstandenen Christus in der Prozession getragen wird. Das Kreuz, als Zeichen des Gekreuzigten, der nicht vom Auferstandenen zu trennen ist, das Wasser als Tauferinnerung und Brot und Wein als Zeichen der leibhaftigen Anwesenheit Christi verstärken die Sinnlichkeit dieser Prozession. Alle Zeichen werden in der Ostermette noch entfaltet und werden in unterschiedlicher Weise Christi Nähe und Zuwendung erfahrbar machen.

 

Die Ostergeschichte wird vom Pfarrer aus Mt 28, 1-10 gelesen.

 
Zusammenfassend sagt der Träger der Osterkerze: Was sucht ihr den Lebenden unter den Toten? Er ist nicht hier, Gott hat seinen Sohn nicht im Tod gelassen, sondern er hat ihn auferweckt.

 

Die Melodie ist die gleiche, wie bei den ersten Kyrie-Rufen, die dort Ausdruck der Klage und auch der Hoffnung waren. Hier sind sie Anbetungsrufe für den gegenwärtigen, auferstandenen Herrn.


Die Gemeinde antwortet mit dem ersten Vers des Liedes „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ (EG 103).

 

 Jetzt tritt jeder zur Osterkerze und zündet an ihr seine kleine Osterkerze an. Dabei sagt der Kerzenträger: Christus ist auferstanden! Der Einzelne kann antwortet:Er ist wahrhaftig auferstanden.

Während die Kerzen angezündet werden, singen alle zusammen das Lied „Erstanden ist der heilig Christ, Halleluja“ (EG 105).3

 

Der Anfang der Ostermette wurde als Raum der Klage gestaltet. Das Kyrie als Er­barmungsbitte nahm großen Raum ein und wurde gleichsam verwandelt in einen Oster­ruf mit EG 178.7. Das „Gloria patri“ und „Gloria in excelsis Deo“ entfielen, weil zu diesem Zeitpunkt noch die Trauer um den Tod vorherrschte. Die Wende zur Aufer­ste­hung und zum Licht wurde inszeniert, in dem die Osterkerze vom Friedhof zur Gemeinde kam. Erst im Nachhinein wurde dieses Geschehen mit dem Evangelium gedeutet. Nachdem das Kyrie abgeschlossen ist, könnte an dieser Stelle auch das „Glo­ria in excelsis Deo“ gesungen werden. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, weil der Ostergesang das „Halleluja“ ist. Die Liedstrophe EG 103 erfüllt beide An­sprüche, zum einen ist es der Lobpreis des Vaters und des Sohnes und zum anderen er­klingt jubelnd das Halleluja. Dieses Lied wird vierstimmig gesungen, was den fröhlichen Charakter unterstreicht.


Wenn alle Kerzen entzündet sind, wird eine Prozession auf den Friedhof formiert. Am Kopf des Zuges werden die große Osterkerze und die anderen Zeichen getragen, die Jesus Christus symbolisieren und die Angst vor dem Tod nehmen, in dem sie die Gemeinde mit der Gewissheit des Auferstandenen zu den Gräbern führen.

 

In jeder Strophe wird das österliche „Halleluja“ dreimal wiederholt. In das Halleluja kann jeder der Anwesenden einstimmen, auch wenn er nicht weiß, welche Strophe ge­ra­de gesungen wird. Durch dieses Lied wird nicht nur die Botschaft der Auferstehung Jesu erzählt, sondern jeder wirkt bei dieser Erzählung mit und wird so Teil des Ge­sche­hens. Der Weg von zu Hause zum Friedhof wird durch dieses Lied auch noch ein­mal gedeutet und zu einer „Gleichzeitigkeit“ mit den Frauen im Evangelium gebracht.

Das Lied erfüllt auch den Zweck, dass keine „peinliche“ Stille eintritt, während die Kerzen mit dem Wechselspruch entzündet werden. Der Jubel über die Auferstehung Christi führt zum Zeichen seiner Auferstehung.

Ist vorher noch die individuelle Handlung wichtig und das Lied das Gemeinschafts­band, werden jetzt alle in der gleichen Bewegung und Richtung gesammelt. Näher beschreiben kann man die Bewegung und Richtung als Nachfolge Christi.

 

 

Die Osterverkündigung folgt dem Lied „Auf, auf, mein Herz, mit Freunden“ (EG 112 1-3 und 6-8) von Paul Gerhardt.

 

 

Jetzt ist der Weg zum Friedhof erst abgeschlossen. Bis vor den Friedhof ging jeder individuell für sich, mit seiner Familie oder Freunden. Der erste Teil der Mette führte von der Trauer zur Verkündigung der Auferstehung. Er ließ Raum für individuelle Gedanken und führte in die Gemeinschaft. Jeder Einzelne hat in seinem Leben schwere Erlebnisse, aber alle sind verbunden in der Hoffnung auf Gottes Handeln, auf die Erfüllung seiner Verheißung. Es war das Bestreben, die Menschen, die am Ostermorgen auf den Friedhof kommen, in die Geschichte der Frauen, die zum Grab Jesu gehen, einzubinden. Die letzten Meter auf diesem Weg sind alle in einer Prozession gegangen, die in der Osterkerze symbolisch vom Auferstandenen geführt wurde. Trotzdem war es der gleiche Weg, der bei einer Beerdigung gegangen wird. Jetzt steht die Gemeinde mitten zwischen den Gräbern, so ist es wahrscheinlich, dass Gedanken der Trauer weiter präsent sind.

Als kühne Inszenierung wäre vorstellbar, dass auf dem Friedhof ein kleiner Erdhügel ist, wie bei einem ausgehobenen Grab. Auf ihm liegen weiße Tücher. Neben diese Tücher wird die Osterkerze gestellt. Diese Inszenierung sollte nicht kommentiert oder erklärt werden, sondern jeder hat die Möglichkeit, sie selbst zu entdecken und zu bedenken.

 

Die Verkündigung beginnt mit der Lesung von 1 Kor 15, 3. Der Bibeltext wird von der Frau gelesen, die kurzen Auslegungsworte vom Pfarrer gesprochen.

 
Frau: 1 Kor 15, 3.

 

Ein kurzer Bibeltext und eine Auslegung verbinden unsere Zeit mit der Poesie des Liedes. Dafür ist eine ästhetische Form zu wählen, die der Poesie der Liedstrophe gerecht wird. Das Lied ist geeignet, weil es die Menschen auf dem Friedhof mit Christus parallelisiert. „... wie kommt nach großem Leiden nun ein so großes Licht! Mein Heiland war gelegt, da wo man uns hinträgt, wenn von uns unser Geist gen Himmel ist gereist.“ Die sechste Strophe nimmt das Motiv der Nachfolge auf und zeigt die Gemeinde als Glieder am Leib Christi.


Pfarrer: Die Hoffnung ist hin. Jesus ist tot. Für uns und unsere Schuld gestorben. So werden auch wir sterben, alles Leben geht zu Ende. Ist das der Sieg des Todes?

 

Als Antwort und Widerspruch wird die erste Strophe des Liedes „Auf, auf, mein Herz, mit Freuden“ EG 112 von der Gemeinde gesungen.

 

Frau: 1 Kor 15, 3-4a.

 

Pfarrer: Jesus wurde begraben, so wie alle Menschen nach dem Tod in die Erde gesenkt werden. Sie liegen hier, mitten unter uns. Doch dann kam der Ostermorgen.

 

Zusammen wird mit der zweiten Strophe (EG 112) vom Sieg Jesu gesungen.

 

Frau: 1 Kor 15, 3-8.

 

Pfarrer: Christus ist auferstanden. Wir sind nicht die einzigen Zeugen, die das erfahren haben. Christus hat dem Tod die Macht genommen, nun werden wir mit ihm leben. In Christus haben wir neues Leben. Das ist die wahre Osterfreude.

 

Die Gemeinde singt die dritte Strophe (EG 112).

 

Frau:1 Kor 15, 20-22.

 

Pfarrer: Alle Menschen müssen sterben, das ist wahr, aber doch nicht das Ende. Wenn wir mit Christus gehen, dann werden wir von den Toten auferweckt, so wie Christus auferstanden ist, am heutigen Morgen. Er ruft uns durch die Taufe in seine Nachfolge. Er schenkt uns durch sein Wort und das Abendmahl seine Gemeinschaft. Er verwandelt den Tod für uns, zum Tor des Lebens Leben.

 

Gemeinde singt die Strophen 6-8 (EG 112).

 

Pfarrer: Mit dem Credo wollen wir Gottes Heilshandeln preisen. An diesem Morgen sind für uns zwei Aussagen des Glaubensbekenntnisses besonders wichtig. Zum einen bekennen wir, dass Christus nach drei Tagen auferstanden ist und zum anderen glauben wir an die Auferstehung der Toten.

 

Gemeinde: Apostolisches Glaubensbekenntnis.

 

Jetzt folgt wieder eine individuelle Phase.

Es können weitere kleine Osterkerzen an der Osterkerze entzündet werden und jeder kann die Botschaft der Auferstehung in diesem Zeichen auf die Gräber, seiner Angehörigen oder Freunde stellen. Dazu wird das Lied „Christ ist erstanden“ (EG 99) gesungen und alle versammeln sich in der Theobaldikapelle.

Posaunenchor: Vorspiel zu EG 99, Gemeinde: „Christ ist erstanden“ EG 99.

 

Der Gottesdienst wird in der Theobaldikapelle mit der Tauferinnerung und dem Abendmahl fortgesetzt.


Gemeinsam wird gesungen „Wir wollen alle fröhlich sein“ EG 100.

 

Diese symbolische Aktion ist ein individueller Raum in der Mette, denn jeder geht zu den Gräbern, die ihm etwas bedeuten, und betet persönlich für sich. Durch den Weg zur Theobaldikapelle, den alle gehen, wird die äußere Sammlung zur Gemeinschaft führen.


Pfarrer: Lesung aus Röm 6, 3-11 + 23.

 

Pfarrer: Paulus deutet die Taufe als symbolischen Tod. Sind wir mit Jesus gestorben in der Taufe, werden wir auch mit ihm leben in der Auferstehung.

Das Tauflied „Du hast mich, Herr, zu dir gerufen“ EG 210 wird angestimmt.

Während die Orgel Motive des Liedes weiterspielt und besonders den Kehrvers interpretiert, kommt die Gemeinde in einem Halbkreis vor den Altar zusammen. Der Halbkreis bleibt zum Altar und zum Friedhof hin, geöffnet.

Der Pfarrer zeichnet jedem mit dem Daumen ein Wasserkreuz auf die Stirn.

 

Dieses Tauflied nimmt nicht nur die Motive Tod und Auferstehung auf, sondern formuliert am Ende jeder Strophe, das wir Jesus nachfolgen wollen und dafür seine Kraft brauchen. Es erinnert so an die Taufe und an die Prozession auf den Friedhof, in der Jesus symbolisch vorausging. Das Lied ist in der Ich-Form geschrieben, aber die Gemeinschaft ergibt sich, weil viele zusammen dieses Bekenntnis singen. Der Einzelne ist notwendig, um Jesus nachzufolgen, aber er ist darin nicht allein.


Für das Abendmahl bleiben alle im Halbkreis stehen. Einige Bänke in der Kapelle stehen so, dass man sich setzen könnte, ohne die Gemeinschaft zu verlassen.

 

Nach dem Wechselgruß und sursum corda wird das Abendmahlsgebet mit Präfation, Sanctus, Einsetzungsworten, Vaterunser, Friedensgruß und Agnus Dei gebetet.

 

Der Kehrvers des Liedes EG 210 heißt: „Ich will dir folgen, will bei dir bleiben und will dir treu sein, gib du mir Kraft.“ Indem die Orgel die Melodie spielt, während die Gemeinde sich in Bewegung setzt, wird dieser Aussage eine leibliche Antwort gegeben. Die Erinnerung an die Taufe wird nicht nur durch Gedanken, sondern durch Wasser und die Besiegelung mit dem Kreuz erfahrbar.

 

Nach der Austeilung nehmen setzen sich alle wieder hin und es folgt das Dank- und Fürbittgebet. Der Sendungsteil des Gottesdienstes beginnt mit dem Lied „Erstanden ist der heilig Christ“ EG 99.

 

Das Eucharistiegebet sollte an diesem Morgen die Auferstehung Jesu, durch die auch wir und alle Entschlafenen in die Auferstehung hineingenommen sind, verkündigen. Um den Ausblick auf Christi Wiederkunft aufzunehmen, sollte der Wechsel­spruch „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit“, nach den Einsetzungsworten, gesungen werden (EG 189).

Als konkreten Vorschlag kann das Abendmahlsgebet auf der Seite 143f in der Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden (Band II, Teilband 1, Gottesdienstfeiern von Palmsonntag bis Ostern, Entwurf zur Erprobung 2006), genommen werden.

 

Die Sendungsworte und der Segen werden von der Frau und dem Pfarrer zugesprochen. Pfarrer: Der Friede des auferstandenen Christus sei mit euch.

 

Gemeinde: Und mit deinem Geist. 

 

Die Wiederholung des Liedes EG 99 soll die Gedanken und die Gefühle, die die Einzelnen auf dem Friedhof, bei ihren Angehörigen und Freunden hatten, erneut beleben, um sie mit unter den Segen Gottes zu stellen.


Frau: Folgt dem Auferstandenen nach, wohin er euch vorangeht und sein Friede wird mit euch sein.

 

Der Segen wird zugesprochen nach EGb S. 679. Der Pfarrer spricht die Worte des Aaronitischen Segens und die Frau die Auslegung.

Nach dem dreifachen Amen spielt der Posaunenchor einen fröhlichen Ausgangstanz.

 

 

1Die Ostermette wird als Hauptgottesdienst einer Gemeinde am Osterfest verstanden, sodass sie mit Tauferinnerung (es könnte auch eine Taufe sein) und Abendmahl gefeiert wird.

2Aus Platzgründen sind die Lieder und Bibeltexte nicht abgedruckt, sondern nur die Nummer im Evangelischen Gesangbuch und die Stellenangaben der Bibel aufgeführt. Die kursive Schrift beschreibt das Geschehen und wer handelt, „normal“ sind alle gesprochenen und gesungenen Worte gedruckt und in Kästen sind Erklärungen und Interpretationen zu lesen.

3Man sollte dieses Lied in C-Dur singen, sodass es mit der Tonart des vorherigen Liedes korrespondiert. Siebzehn Strophen in D-Dur sind anstrengend, da es noch früher Morgen ist.